Echtsteinfurnier als Fassadenverkleidung – Eigenschaften, Vorteile und Einsatzmöglichkeiten
Die Fassade ist das Gesicht eines Gebäudes – sie schützt nicht nur vor Wind und Wetter, sondern prägt auch entscheidend den architektonischen Charakter. Während früher massive Natursteinplatten ein Zeichen von Wertigkeit waren, setzen heute immer mehr Bauherren auf moderne und leichtere Alternativen. Eine dieser innovativen Lösungen ist das Echtsteinfurnier. Es vereint die Ästhetik von Naturstein mit einem deutlich geringeren Gewicht und ermöglicht kreative Fassadengestaltungen selbst bei schwierigen baulichen Voraussetzungen.
Was ist Echtsteinfurnier?
Echtsteinfurnier – auch Steinfurnier genannt – besteht aus einer echten Natursteinschicht, die nur etwa 1–3 Millimeter dick ist. Diese dünne Schicht wird durch ein spezielles Verfahren von größeren Natursteinblöcken abgelöst. Die Rückseite wird mit einem flexiblen Trägermaterial wie Fiberglas, Polyesterharz oder Baumwollgewebe stabilisiert, wodurch das Furnier biegsam und leicht wird.
Trotz seiner geringen Dicke behält das Material die charakteristische Struktur, Maserung und Farbvielfalt echten Gesteins – etwa von Schiefer, Marmor oder Sandstein. Das macht es optisch kaum von massiven Steinplatten unterscheidbar.



Einsatz als Fassadenverkleidung
Dank seiner Flexibilität und geringen Stärke eignet sich Echtsteinfurnier hervorragend für die Verkleidung von Fassaden. Es kann sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen eingesetzt werden – ob auf Beton, Putz, Holz oder Gipskarton.
Montage:
- Klebetechnik: Das Furnier wird mit speziellem Außenkleber direkt auf die vorbereitete Fassade verklebt.
- Unterkonstruktion: In manchen Fällen wird eine Trägerplatte als zusätzliche Basis angebracht.
- Versiegelung: Eine abschließende Imprägnierung schützt die Oberfläche vor Verschmutzung und Feuchtigkeit.
Besondere Vorteile in der Fassadengestaltung:
- Geeignet für gebogene Flächen und Ecken
- Fugenarme oder fugenlose Verlegung möglich
- Kombination mit anderen Materialien wie Holz, Glas oder Putz für moderne Kontraste
Verlegung & Verarbeitung – Aufwand und Know-how
Steinfurnier:
- zu schneiden mit Sich-Kreissäge extra dünn mit Cuttermesser oder Schere
- Verklebung mit Kontaktkleber oder Dispersionskleber
- Keine Fugen notwendig
- Oberflächenschutz durch Imprägnierung oder Versiegelung (insbesondere in Nassbereichen)
DIY-freundlich: Auch Heimwerker können Steinfurnier relativ einfach anbringen – besonders auf Möbeln, Trockenbauwänden oder als Akzentfläche.
Fliesen:
- Benötigen präzise Planung (z. B. Fugenverlauf, Schnitte)
- Schneiden mit Nassschneider
- Verklebung mit Fliesenkleber
- Verfugen mit Mörtel oder Epoxidharz
- Trocknungszeiten beachten
Fachgerechte Verlegung empfohlen, insbesondere bei großformatigen oder dünnen Fliesen.



Anwendungsbeispiele
Echtsteinfurnier eignet sich für vielfältige Einsatzbereiche im Außenbereich:
- Wohnhäuser: Moderne Einfamilienhäuser mit strukturierter Fassade in Schieferoptik
- Gewerbebauten: Hochwertige Bürogebäude mit Natursteinakzenten
- Sanierungen: Aufwertung alter Putzfassaden mit langlebiger Naturstein-Optik
- Detailverkleidung: Sockelbereiche, Eingangsportale, Balkonbrüstungen oder Garagenwände
Wann lohnt sich welches Material?
Steinfurnier ist ideal, wenn...
- Sie flexible, kreative Gestaltungsideen umsetzen möchten.
- Gewicht und einfache Verarbeitung wichtig sind.
- Sie eine einzigartige Natursteinoptik wünschen.
Echtsteinfurnier ist eine clevere Lösung für alle, die die Optik und Wertigkeit von Naturstein schätzen, aber auf Gewicht, Verarbeitungskomfort und Materialeinsparung achten wollen. Es bietet enorme gestalterische Freiheit – ob bei Neubauten, Sanierungen oder modernen Architekturlösungen.
Wer eine langlebige, optisch anspruchsvolle und zugleich leicht zu verarbeitende Fassadenverkleidung sucht, sollte Echtsteinfurnier definitiv in Betracht ziehen.

Verarbeitungshinweise und Tipps aus der Praxis
Damit Echtsteinfurnier langfristig hält und seine Wirkung entfaltet, kommt es auf die richtige Verarbeitung an. Einige bewährte Tipps:
🔧 Untergrundvorbereitung
Der Untergrund muss trocken, sauber, tragfähig und möglichst eben sein. Unebenheiten > 2 mm sollten vorher ausgeglichen werden, um eine vollflächige Verklebung zu gewährleisten.
🧴 Klebstoffwahl
Für Außenfassaden sind flexible, witterungsbeständige Polymerkleber oder Natursteinkleber auf Dispersionsbasis zu empfehlen. Bei großflächigen Anwendungen sind zusätzliche mechanische Befestigungen möglich.
🛠️ Zuschnitt & Verarbeitung
- Schneiden: mit Trennscheiben, Stich oder Kreissäge je nach Trägermaterial
- Bohren: nur bei hinterlegtem Träger möglich, bruchgefährdet bei dünner Ausführung
- Fugen: können mit Steinsilikon, Steinkleber oder offen gelassen gestaltet werden
💡 Profi-Tipp: Bei der Verlegung auf Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ist auf die Zulassung des Systems zu achten!
Datei | Kategorie | Größe | Dateityp | Prio | ||
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Anleitung_Fassaden | Fassaden | 1.79 MB |
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Fassaden-System | Fassaden | 3.53 MB |
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FAQ Echtsteinfurnier an der Fassade
Ja. Bei fachgerechter Montage und Imprägnierung oder Versiegelung ist Echtsteinfurnier UV-beständig, frostsicher und hält auch starken Temperaturschwankungen stand. Es eignet sich hervorragend für den Außenbereich.
In der Regel wird das Furnier mit speziellen Außenklebern direkt auf den Untergrund geklebt. Alternativ kann eine Trägerplatte zur besseren Haftung verwendet werden. Eine abschließende Imprägnierung schützt zusätzlich.
Ja, die Verlegung ist auch für geübte Heimwerker möglich. Voraussetzung ist ein tragfähiger, ebener Untergrund und die Verwendung geeigneter Kleber. Bei Unsicherheiten ist ein Fachbetrieb empfehlenswert.
Häufig verwendete Gesteinsarten sind:
- Schiefer (beliebt wegen Struktur und Farbe)
- Marmor
- Sandstein
- Quarzit
- Travertin
Jede Sorte hat ihre eigene Optik und Haptik.
Bei fachgerechter Verarbeitung und regelmäßiger Pflege (z. B. Reinigung und Imprägnierung) hält Echtsteinfurnier mindestens 20–30 Jahre – je nach Standortbedingungen sogar länger.
Die Oberfläche selbst ist stabil, doch durch die geringe Dicke ist punktuelle Belastung (z. B. durch Stöße) empfindlicher als bei massiven Platten. Eine stabile Verklebung und ein fester Untergrund sind entscheidend.
Echtsteinfurnier besteht aus echtem Naturstein und ist daher in Optik und Struktur einzigartig. Kunststein hingegen wird künstlich hergestellt und ist oft gleichmäßiger – dafür manchmal robuster und günstiger.
Ja. Da es sich um Naturstein handelt, sind Farb- und Strukturunterschiede gewollt und machen den Charakter des Materials aus. Wer absolute Gleichmäßigkeit sucht, sollte Kunststein in Erwägung ziehen.
Standardformate liegen häufig bei:
- 60 × 120 cm
- 122 × 61 cm
- 120 × 240 cm (für Großformate)
Auf Anfrage sind oft auch Sondermaße oder Zuschnitte möglich.
Die Furniere sind in der Regel 1,0 bis 2,5 mm dick, je nach Steinsorte und Hersteller. Das macht sie leicht, flexibel und gut transportierbar.
Ja! Echtsteinfurnier ist auch ideal für:
- Wandverkleidungen
- Bad- oder Küchenbereiche
- Möbel (z. B. Fronten, Theken)
- Kaminverkleidungen
Für Innenbereiche sind sogar besonders leichte Varianten mit Baumwollträgern erhältlich.
Sehr nachhaltig im Vergleich zu massiven Steinplatten:
- Weniger Materialverbrauch
- Geringerer Energieaufwand bei Transport und Verarbeitung
- Lange Lebensdauer